hat hier und heute nocheinmal einen extra Auftritt. So klein und unscheinbar es auch ist, es hat eine sehr bewegende Vergangenheit. Darauf gekommen bin ich erst beim Löwenbergen Spinntreffen im Herbst , als eine Frau mit haargenau solch einem Spinnrad bei mir aufkreuzte. Im Gespräch wies sie mich auf die vermutliche Herkunft hin und von da an habe ich überall gesucht. Ich habe das Internet befragt, habe im KZ Sachsenhausen und Ravensbrück nachgefragt, denn dorthin wies der Weg, hatte aber keine konkreten Ergebisse bekommen aus Sachsenhausen, und Ravensbrück hat erst gar nicht geantwortet, leider. Katja hat mit einem Artikel in der Granseer Zeitung nach eben dieser Frau gesucht und hatte Erfolg.
Die Geschichte dieses Rades ist folgende:
Im KZ Ravensbrück gab es, neben unendlich vielen Repressalien, auch bis 1944 eine Textilienfabrikation inclusive einer Spinnerei Textilien in der die Häftlinge an eben diesen Rädern spinnen mußten, 10 Std und mehr pro Tag. Nach der Befreiung sind diese Räder an die Flüchtlingsfrauen, die aus Osteuropa gekommen waren, verteilt worden, die damit ihren Eigenbedarf und auch Teile des Lebenunterhalts decken konnten, so gut es eben ging. So sind diese Räder in die Bevölkerung gelangt.
Das ist also die bewegende Geschichte meines kleines Rades. Eine Geschichte die daran erinnert, daß das Spinnen zu fast allen Zeiten 'Kummer und Sorgen' brachte und wir heute erst in der Lage sind, es als 'erquickend und labend' zu empfinden, nämlich uns in gemütlicher Runde oder auch allein im stillen Kämmerlein damit zu beschäftigen, zur Freude und als creative Freizeitbeschäftigung.
Ich suche nun hier nach Menschen, die noch ein solches Rad besitzen, um zusammen zutragen, wo und vielleicht wieviele es noch von genau diesen Rädern, mit dieser bewegten Vergangenheit gibt. Für Hinweise bin ich hier zu erreichen.